KEINE GNADE FÜR DIE WADE

2. WIESEL-Camping

18. bis 20. August 2017

 

 

Im August war die Zeit wieder reif für unser traditionelles Camping-Wochenende. Die Reise führte diesmal zum Campingplatz "Am Badesee" in Coswig-Kötitz direkt an der Elbe zwischen Dresden und Meißen gelegen. Ein kleiner aber feiner Platz mit einer schönen, schattigen Wiese für Zelte, mit Restaurant, mit freiem Zugang zum Freibad mit Wasserrutsche und Beachvolleyballplätzen und mit direktem Einstieg in den Elberadweg. Da hatte Sevi eine gute Wahl getroffen.
Bereits zum zweiten Mal schulterte eine kleine Gruppe wagemutiger Wiesel (im Alter zwischen 7 und 45 Jahren) ihre Rucksäcke, die das Nötigste für zwei Tage ohne feste Behausung enthielten. Die Rucksäcke fanden dann gerade noch Platz in drei vollgepackten Autos neben den anderen Notwendigkeiten: Taschen, große Zelte, Taschen, Luftmatratzen, Grill, elektrische und andere Luftpumpen, Tische, Stühle, Taschen, Schlafsäcke, Pavillon, noch ein Grill, Sackkarre, Flüssiges, Überflüssiges und einen Anhänger voller Fahrräder. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir den Campingplatz bei schwülen 30°C und Sonnenschein. Ein schönes Plätzchen für drei Zelte und den Pavillon war schnell gefunden. Da für ca. 18.00 Uhr Gewitter angekündigt waren, verzichteten wir auf den Aperitif und kümmerten uns erstmal um den Aufbau der Zelte. Das ging ziemlich zügig, führte bei uns aber zu beachtlichem Flüssigkeitsverlust, der nun erstmal ausgeglichen werden musste. Prost, auf ein schönes Wochenende. Sven schwang sich gleich nochmal aufs Rad (Zitat: "Ich brauche Fahrtwind") und fuhr kurz Richtung Meissen, die anderen kühlten sich im Freibad ab. Da das Wetter immer noch hielt, haben wir die Grills angefeuert und bei Bier, Brause und Eierlikör einen geselligen Abend gehabt. Ab ca. 21.00 Uhr erfüllte dann auch unser Pavillon seinen Zweck, denn nun war das Gewitter mit starkem Regen doch aufgezogen. Wir hatten aber Glück, es war nicht so heftig wie an anderen Orten. Der Pavillon, die Zelte und die Bäume haben gehalten.
Am nächsten Morgen war die Luft wunderbar abgekühlt. Es kündigte sich ein schöner Sommertag an, perfekt für unsere Radtour. Unsere zwei jüngsten Teilnehmer Svenja und Robert radelten nach Coswig zum Bäcker und besorgten Brötchen (auch am Sonntag). Es folgte ein entspanntes Frühstück bis ca. 11.00 Uhr. Um die Entspannung jedoch nicht zu übertreiben, sattelten wir unsere Räder und begaben uns auf die Weinerlebnis-Tour (Coswig-) Meißen-Sornewitz-Weinböhla- Niederau-Meissen (-Coswig), ca. 40km. Herrliches Radeln entlang der Elbe! In Meissen stellten wir fest, dass diese Rundtour nur in eine Richtung ausgeschildert ist, nämlich entgegen dem Uhrzeigersinn. Das war uns zu einfach, deshalb starteten wir im Uhrzeigersinn und verloren natürlich prompt an irgendeiner Ecke die Orientierung. Weil es gerade so gut lief, haben wir beschlossen, einfach dem Elberadweg weiter Richtung Norden zu folgen. Wir passierten u.a. ein Restaurant, dass in seiner regionalen Küche frischen Ostsee-Dorsch anbot und Robert sprang die Kette vom Rad, was seinem ca. 2km vorausfahrenden Vater zwecks Erster Hilfe entsprechende Zusatzkilometer einbrockte. So landeten wir nach ca. 25 km schließlich in Diesbar-Seußlitz. Hier gibt es eine Fähre auf die andere Elbseite. Wir hatten Glück, der Fährmann hatte seine Mittagspause gerade beendet und setzte uns nach Niederlommatzsch über. In der Elbklause (schöner Blick auf die Elbe) gab es nun auch für uns Mittag. Elbaufwärts ging es danach wieder zurück Richtung Coswig.
Vor Meißen zeigten sich bei einer Erwachsenen erste Anzeichen von Erschöpfung, die nur mit dem Versprechen einer großen Tasse Kaffee im nächstbesten Cafe oder Restaurant zu überwinden waren. Im Heil- und Kräutergarten direkt am Elberadweg wurde uns geholfen. Vor einer rustikalen Hütte auf rustikalen Bänken versorgte uns die rustikale Bedienung mit Kaffee und kalten Getränken. Danach reichte die Power wieder für die letzten Kilometer bis zum Campingplatz. Sven, Daniel und Svenja (7 Jahre, scheinbar unerschöpfliche Energiereserven) fuhren nochmal weiter nach Coswig in den Supermarkt. Der Abend klang dann gemütlich am Grill aus.
Der Sonntag startete wieder mit einem ausgiebigen Frühstück, inklusive Campingplatz-Kino vom Feinsten. Anderen Campern mit einer Tasse Kaffee in der Hand beim Zusammenpacken ihrer Sachen zuzuschauen, ist ein Traum. Und uns wurde in dieser Hinsicht wirklich viel geboten an diesem Sonntag. Aber genug der Schadenfreude, denn nun hieß es auch für uns, die Zelte wieder abzubrechen, und wir waren nicht die letzten auf dem Platz. Nachdem alles wieder verstaut war, ließen wir die Autos am Campingplatz stehen und starteten mit den Rädern in Richtung Dresden. Wir hatten allerdings nicht bedacht, dass an diesem Wochenende in Dresden das Stadtfest stattfand. So mussten wir uns als Radschieber bis zur Frauenkirche durch die Menschenmassen kämpfen. Auf dem Rückweg gab es eine Rast im Brauhaus Watzke. Gegen 16.30 Uhr starteten wir dann unsere Heimreise vom Campingplatz. Ein schönes Wochenende geht zu Ende und schreit nach Wiederholung, gern auch wieder in Coswig.

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Autor: WIESEL R.J.